Die Alpenübequerung: 18.06. - 26.06.2021

Einmal zu Fuß über die Alpen - vom Tegernsee bis Sterzing

Hier kannst Du alles über unsere Alpenüberquerung 2021 lesen. 2020 ist sie coronabedingt ausfallen. Jetzt geht es mit doppelter Vorfreude auf eine tolle Tour. 🥾

Wir wollen alle die in diesem Jahr nicht mitwandern, an unserer Wanderung und unseren kleinen und großen Erlebnissen teilhaben lassen.

Viel Spaß beim Lesen und Miterleben! 😊


Alpenüberquerung - Tag 1 🍀🌞🌺

Start: Gmund - Ziel: Wildbad Kreuth

Heute wird endlich zur Alpenüberquerung angepfiffen! Schon seit gestern Abend sitzen wir alle voller Euphorie in den Startlöchern und sind gespannt, welche Abenteuer uns heute erwarten. Busfahrer Hansi 🚌 bringt uns nach dem Frühstück zum Startpunkt unserer Expedition am nördlichen Zipfel des Tegernsees in Gmund.

Zu Beginn schlängeln wir uns bei strahlendem Sonnenschein durch Wald und Wiese entlang des Panoramawanderwegs. Immer den Tegernsee und die hohen Berge im Auge. Welch eine Aussicht! Später gehen wir über den Holzsteg direkt am Wasser. Der Weg belohnt uns mit einem herrlichen Panorama. Beim Anblick entweicht dem ein oder anderen Wanderer ein frohlockender Jauchzer.

Zur Mittagsrast kehren wir im Herzoglichen Braustüberl ein. Es liegt direkt am Tegernsee. Wir stärken uns mit Schnitzel oder Burger nach bayrischer Art für den zweiten Teil unserer heutigen Route.

Nach der Mahlzeit setzen wir mit der Ruderfähre an der engsten Stelle des Tegernsees über - wie einst König Max I Joseph von Bayern. 🛶 Ähnlich fürstlich fühlt es sich an mit dem Boot über das Wasser zu gleiten und mit weitem Blick über den ruhigen See den Alltag zu vergessen. Auf der anderen Seite angekommen, folgen wir der Weißach im Schatten der Bäume bis zur Weißachalm.

Danach geht’s weiter durch die herrliche Natur bis zur traditionsreichen Schwaigeralm. Nach dem langen Weg stecken vielen von uns ihre müden Füße in das eiskalte Wasser der Tränke vor der Schwaigeralm. Was für ein Hochgenuss! Nach der Erfrischung knurren unsere Mägen! Deshalb füllen wir sie bei guter Laune mit köstlichen Forellen, kühlen Getränken und lassen den ersten Tag unserer Wanderung zufrieden und erschöpft ausklingen.

Heutige Bilanz:

  • ☑ 32.909 Schritte - 26,5 km
  • ☑ eine vergessene und wiedergefundene Sonnenbrille
  • ☑ zwei verloren-gedachte und doch nicht verlorene Wanderer
  • ☑ die Entdeckung des Fußbades als beliebte Abkühlung
  • ☑ und ein Hüttentisch, dem partout keinen Kuchen gegönnt sein sollte.

Alpenüberquerung - Tag 2 🦋☘🌼

Start: Wildbad Kreuth - Ziel: Achenwald

Am zweiten Tag lassen wir das Flachland endgültig hinter uns. Wir starten mit einem steilen, anstrengenden Anstieg zum Bayrisch-Tiroler Grenzkamm. Die Sonne hat sich hinter ein paar Wolken verkrochen. Trotzdem treibt uns die Strecke den Schweiß auf die Stirn. Sie zehrt an all unseren Kräften. Zum Glück bietet die malerische Alpenwelt mit Almwiesen in voller Blüte reichlich Ablenkung von unseren Strapazen. Am Grenzkamm kommen wir alle glücklich und erschöpft an. Wir werden mit einem großartigen Bergpanorama - vom Tegernsee im Norden bis zu den Zillertaler Alpen im Süden - belohnt!

Unsere hungrigen Mägen tragen die meisten von uns direkt zur Blaubergalm. Wir stärken uns mit österreichischen Leckereien wie Kaiserschmarrn und Speckbrot mit Spiegelei. Die Hühner, Kühe und Ferkel der Blaubergalm schauen uns dabei zu.

Sieben besonders Ambitionierte erklimmen vor dem Mittagessen erst noch die Spitze des Schildenstein auf 1613 m. Von dort oben werfen sie einen letzten Blick in Richtung Deutschland. Danach stoßen sie auf der Blaubergalm wieder zu uns.

Der angenehme Abstieg durch die ehemaligen Jagdgründe der habsburgischen Kaiser bringt uns durch die Klammbacher Klamm. Vorbei an rauschenden Wasserfällen trudeln wir pünktlich zu Kaffee und leckerem Kuchen im urigen Gasthaus bei Marie in Achenkirch ein. Die Erdbeersahnetorte – von Marie selbst gebacken – ist einfach himmlisch!

Eine flotte Taxifahrt durch das Tal bringt uns nach Achenwald, dem Ziel der heutigen Tour. Der Achensee lädt uns zu einem kühlen Bad ein. Wir springen in das kühle Nass und waschen die Mühen des Tages von uns ab. Was für eine Wohltat!

Den Abend lassen wir beim Fischerwirt direkt am See und mit bester Bedienung genüsslich ausklingen – vielen Dank, Franzl!

Heutige Bilanz:

  • ☘ 28867 Schritte – 20,3 km
  • ☘ wer genug schwitzt, spart sich Pinkelpausen
  • ☘ auch bei 30° liegt oben noch Schnee
  • ☘ beim Fischerwirt gibt’s tolles Wild


Die Alpenüberquerung - Tag 3 🐞🌿🐦

Start: Achenkirch - Ziel: Fügen im Zillertal

Nach der langen, harten Tour am Vortag freuen sich unsere müden Glieder auf die heutige ruhige Etappe entlang des Ufers des Achensees. Mit einem köstlichen Frühstück im Bauch machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg.

Entlang des Steigs auf der Westseite des Sees stellen wir unsere Tritt- und Höhensicherheit auf die Probe. Spannend! Im Gänsemarsch erklimmen wir die steilen Uferwände im Schatten des malerischen Karwendelgebirges. Der Blick auf die Brandenburger Alpenkulisse gegenüber ist unbeschreiblich schön! Mit klassischen Filmrollen wäre unterwegs wohl so manchem das Material ausgegangen.

Sicheren Fußes erreichen wir in der zunehmenden Hitze die entlegene Gaisachalm direkt am Achensee. Türkisblau liegt er vor uns. Der eine oder andere unserer Gruppe kann nicht widerstehen und springt kurzerhand in den kühlen Bergsee. Nach der Einkehr in die Gaisachalm wandern wir erfrischt und munter auf der malerischen Strecke weiter bis Pertisau. Am See legen wir eine kleine Rast ein. Wir haben schon wieder Hunger! In einem kleinen Hotel mit Blick auf den See ist mit Backhendlsalat bis Kuchen für jeden die passende Stärkung zu haben.

Die Fahrt mit einer der ältesten Dampflokomotiven Europas muss in diesem Jahr leider ausfallen: Nach 128 Jahren ist die Achenseebahn vorerst nicht mehr in Betrieb. So wandern wir bis Maurach und genießen dabei den Blick auf den See und die Berge. Der für uns reservierte Bus bringt uns schnell zu unserer Unterkunft - der Sportpension Christina - hinab ins Zillertal nach Fügen.

Im Garten der Sportpension Christina werden wir mit prickendem Sekt empfangen. Eine feine Sache nach der Wanderung heute! Einen kleinen Spaziergang entfernt von der Sportpension Christina füllen wir unsere hungrigen Bäuche am Abend mit einem leckeren 5-Gang-Menü. Ein gelungener Abschluss für einen traumhaften Tag - so lässt es sich leben!

Heutige Bilanz:

  • ✓ 23096 Schritte – 14,7 km
  • ✓ Michis Sprung in den See war spektakulär!
    (Er hat vorher die Wassertiefe geprüft und kennt diesen Felsen aus vergangenen Aufenthalten am Achensee)
  • ✓ Sekt prickelt nicht nur im Bauchnabel

Die Alpenüberquerung - Tag 4 🍀🐞⛄

Start: Fügen - Ziel: Hochfügen

Heute Morgen zaubert Hausleiter Andreas für uns ein üppiges, leckeres Frühstücksbüffet in der Sportpension Christina. Gestärkt entschweben wir mit der neuen Spieljochbahn in die Zillertaler Bergwelt. Im Tal ist das Thermometer heute Vormittag bereits über 20°C geklettert. Auf 1865 m erwartete uns trotzdem ein angenehm kühles Bergklima in strahlendem Sonnenschein.

Ein kurzer, steiler Anstieg und schon stehen wir am Gipfel des Onkeljochs auf 2066 m. Die Aussicht ist atemberaubend! Unsere Blicke schweiften hinab ins Zillertal und über die schneebedeckten Gipfel. Im Westen thront der Wilde Kaiser mit seiner markanten Silhouette am Horizont. Atemberaubend! Mit Gipfelfoto im Gepäck geht die heutige Etappe weiter über den traumhaften Höhenweg auf knapp 15 km über den Loassattel bis nach Hochfügen.

In einen Moment passieren wir noch strahlend weiße Schneefelder - wenige Minuten später säumen Alpenrosen in voller Blüte unseren Weg und Murmeltiere stehen uns Spalier. Absolut fantastisch!

Geänderte Buszeiten im Tal schreiben uns dieses Jahr leider einen straffen Zeitplan vor. An der Gartlalm spendiert uns der herzliche Wirt dennoch kurzerhand eine Runde Muntermacher und wünscht uns viel Glück.

Leider hält unser Glück nicht lange: Plötzlich ertönt ein Schrei: „Verbandszeug und Klebeband, sofort!“ Der Notleidende ist ein alter Wanderschuh, der nicht mehr genug Kraft hatte, seine Sohle festzuhalten. Zum Glück kann dem Patienten schnell geholfen werden: Mit einer Mullbinde und Klebeband können wir die Sohle behelfsmäßig wieder befestigen – später im Tal gibt es Ersatz. Nach dieser Aktion bleibt uns im urigen Alpengasthaus Loas gerade noch genug Zeit für eine kurze Mittagsrast. Pünktlich zur Abfahrt erreichten wir nach einem raschen Abstieg gerade noch den letzten Bus von Hochfügen zur Sportpension Christina.

In der Sportpension Christina angekommen, erwarten uns frisch gekühlte Getränke und die Sauna zur Erholung für unsere müden Glieder. Unser letzter Abend im Zillertal steht ganz im Zeichen des Genusses: Zur Krönung unseres Aufenthaltes lassen wir uns im Sieghard in Hippach mit guter Küche verwöhnen - ein echter Geheimtipp! Mit seinen köstlichen Kreationen und feinen Weinen nimmt er uns mit auf eine sagenhafte Geschmacksreise in fünf Gängen – jeder einzelne ein kulinarischer Hochgenuss. Wir komme wieder!

Heutige Bilanz:

  • ❄ 26026 Schritte - 15,7 km
  • ❄ Schneeballschlachten im Sommer sind eine feine Sache!
  • ❄ Sauna nach dem Wandern macht munter!
  • ❄ Klebeband oder Sekundenkleber sollten immer im Gepäck sein.

Die Alpenüberquerung - Tag 5 🍀🥾🌞

Start: Hochfügen - Ziel: Mayrhofen-Hippach

Über dem Tal liegt noch ein Schleier aus Dunst als wir uns mit dem ersten Bus über die Straße nach Hochfügen winden – an den Ort, an dem wir unsere Tour am Vortag beendet haben. Die heutige Etappe führt uns zunächst durch das ursprüngliche Finsingtal jenseits der beliebten Wintersportanlagen.

Anfangs folgen wir der breiten Forststraße. Mitten auf dem Weg begegnet uns bald eine Gruppe Kühe, die sich von uns wenig beeindruckt zeigen. Wir schleichen uns vorsichtig an ihnen vorbei... Am Wegesrand liegen die vollen Milchkannen in Becken mit Schmelzwasser wie schon vor hunderten Jahren. Die Zeit scheint hier oben stehengeblieben zu sein.

Die letzten Meter zum Sidanjoch auf 2127 m erklimmen wir über einen schmalen Steig. Endlich geschafft! Die Belohnung für unsere Mühen folgt auf der Stelle: Oben angekommen erstrecken sich bunt blühende Almwiesen vor uns soweit das Auge reicht. Auf der gegenüberliegenden Talseite erhebt sich eindrucksvoll der markante Gipfel des Ahorn. Phantastisch!

Unser erstes Etappenziel heute ist die Rastkogelhütte, wenige Meter unterhalb des Sidanjochs. Die Wirtin serviert uns kühle Getränke und einen köstlichen Apfelkuchen Noch warm aus dem Ofen - sehr lecker!

Gestärkt tauchen wir in das märchenhafte Tal hinab: Bienen summen fleißig durch die meterhohen Almwiesen auf der Suche nach Pollen und Nektar. Eiskaltes Schmelzwasser rauscht die steilen Bachläufe hinab. Heidi wäre neidisch auf uns!

In Schwendberg endet der erste Teil unserer heutigen Wanderung: Hier verwöhnt uns Roswitha mit ihrem selbstgemachten Apfelstrudel und leckerem Kaffee, bevor wir in den Bus nach Hippach steigen.

Wir folgen dem Ziller zu Fuß ein Stück flussaufwärts bis wir schließlich das zweite Tagesziel erreichen: Die vielfach preisgekrönte Schnapsbrennerei im Stiegenhaushof in Schwendau. Martin, der Leiter des dreiköpfigen Betriebes präsentiert uns voller Leidenschaft sein Handwerk und die Geschichte der traditionsreichen Brennerei. Selbstverständlich überzeugen wir uns auch persönlich von dem besonderen Geschmack einiger Edelbrände. Zum Wohl!

Fröhlich und heiter machen wir uns auf die letzte Reise des Tages: Vom Stiegenhaushof geht es in rasanter Fahrt hinauf zur Dominikushütte am Schlegeisstausee. Dort empfängt uns Heiko herzlich in seiner aufwändig renovierten Berghütte. Draußen tobt seit unserer Ankunft ein ausgewachsenes Gewitter. ⛈ Der Wind peitscht über den See 🌬, heftiger Regen prasselt gegen die Fenster. Drinnen serviert Heiko für uns ein großes Buffet mit Zillertaler und Tyroler Spezialitäten. Im Trockenen verfolgen wir erst gespannt das EM-Spiel auf der Leinwand und sitzen anschließend noch lange gemütlich zusammen. Glücklich und zufrieden fallen wir ins Bett. Was für ein schöner, erlebnisreicher Tag!

Heutige Bilanz:

  • ✿ 26.026 Schritte - 15,7 km
  • ✿ Blasenpflaster, Blasenpflaster, Blasenpflaster
  • ✿ guter Schnaps darf auf der Zunge nicht brennen
  • ✿ vier riesige Stauseen schützen das Zillertal vor Überflutungen (In Durlassboden, Gmünd, Zillergrund und Stillup)

Die Alpenüberquerug - Tag 6 🦎🌿🌺

Start: Schlegeisstausee - Ziel: St. Jakob im Pfitschtal

Heute verlassen wir Österreich und machen uns über das Pfitscherjoch auf nach Südtirol. Wir freuen uns auf eine der spektakulärsten Etappen der gesamten Reise!

Der Sturm des Vortages hat sich morgens größtenteils wieder gelegt - nur der eisige Wind fegt noch immer erbarmungslos durch das enge Tal. 💨 Wir kämpfen uns die ersten Meter durch stürmische Böen bis zum schützenden Waldrand. Abrupt lässt der Wind nach und wir können die malerische Landschaft erstmals in Ruhe genießen: Der Wanderweg führt uns über saftige grüne Wiesen, vorbei an tosenden Wasserfällen, hindurch zwischen schneebedeckten Giganten der Zillertaler Alpen und gipfelt im atemberaubenden Panorama am Pfitscherjoch. Das Paradies könnte kaum schöner sein! Wir versuchen die Landschaft in unseren Köpfen oder zumindest digital festzuhalten.

Der Weg lässt sich gut gehen. Wir erreichen die italienische Grenze genau rechtzeitig zum Mittagessen. Am Joch pfeift der kalte Wind ungebremst über den felsigen Untergrund. Um uns herum liegen trotz der Jahreszeit immer noch beachtliche Schneefelder. ❄ Im Pfitscherjoch-Haus ist es gemütlich. Wir genießen die italienische Küche der Hütte mit leckerer Pasta. Feiner Espresso rundet unseren Besuch dort ab.

Der Abstieg ins Pfitschertal ist steil und beschwerlich. Statt dem Fahrweg zu folgen, gehen wir den Steig über Schnee und loses Geröll. Der Wind versucht dabei immer wieder uns hinterlistig die Hüte zu stehlen. Zum Glück ohne Erfolg! Mit gutem Stockeinsatz und gegenseitiger Hilfestellung erreichen wir alle sicheren Fußes den Schutz der Bäume und festes Gelände.

Nach einer kurzen Verschnaufpause stehen wir schon vor der nächsten Herausforderung! Der Weg vor uns ist komplett überspült. Eine Passage trockenen Fußes ist nicht möglich. Flussauf und -abwärts suchen wir fieberhaft nach einem besseren Übergang. Die Steine sind leider ebenso rutschig wie wackelig. Kreative Ideen sind gefordert! Einige springen mit Anlauf und einem Riesen-Satz ans rettende Ufer. Andere balancieren mithilfe ihrer Wanderstöcke über die wackeligen Steine. Wieder andere ziehen ihre Schuhe aus und waten barfuß durch das eisige Wasser. Von der anderen Seite errichten ein paar Waghalsige eine Passage aus losen Steinen für die letzten Gruppenmitglieder. Nach einiger Zeit haben alle den Fluss unversehrt passiert. Die Bilanz ist dennoch ernüchternd: Viele haben mindestens einen ihrer Schuhe ins Wasser getaucht und müssen die letzte Strecke jetzt mit nassen Füßen zurücklegen. Immerhin trocknen die Schuhe in der Sonne schnell wieder!

Wir folgen dem Wiesenweg durch das Pfitschertal und erreichen nach einem kurzen Kaffeestop in St. Jakob unsere Unterkunft für die nächste Nacht. Das Hotel Kranebitt in Grube bei Kematen bietet uns eine Sicht zurück über das Tal bis zum Pfitscherjoch. Glücklich und erschöpft beziehen wir unsere Zimmer. Nun heißt es duschen, essen und dann ab ins Bett! Gute Nacht und bis morgen.

Heutige Bilanz:

  • ❀ 34.513 Schritte - 21,6 Kilometer
  • ❀ 16 Grenzgänge
  • ❀ 7 durchnässte Schuhe
  • ❀ Mehr Blasen als uns lieb sind…

Alpenüberquerung - Tag 7 🥾🌿☀

Start: St. Jakob - Ziel: Sterzing

Dunkle Wolken hängen in der Früh bedrohlich über dem Tal. Für den Nachmittag ist Regen angesagt. Sicherheitshalber wird lieber eine Jacke mehr eingepackt. Prompt reißen die Wolken auf und bringen strahlenden Sonnenschein ☀ hervor - Nach dieser sensationellen Woche schulden wir den Wettergöttern wohl ein großes Dankeschön!

Wir lassen den Kranebitt hinter uns und marschieren ein letztes Mal los. Mittlerweile hat so mancher mit kleinen Wehwehchen zu kämpfen, aber die heutige Strecke ist nachsichtig mit uns: Wir folgen dem Pfitscher Bach aus dem idyllischen Tal heraus und steigen stetig hinab bis zum Ziel unserer Reise - der gotischen Altstadt von Sterzing. Die müden Knochen tragen uns verlässlich über die leichte Strecke. Mehrere umgestürzte Bäume versperren uns den Weg. Die können uns jetzt auch nicht mehr aufhalten. Wir klettern kurzerhand darüber und gehen fröhlich weiter.

Auf halber Strecke verlassen wir kurz unsere Route und kehren beim Pretzhof ein. Der verzaubert uns mit feinem Käse und Fleisch aus eigener Produktion. Dazu serviert der Wirt uns kühle Getränke und ausgesprochen feinen Wein. Die letzte Rast vor dem Ende der Reise kosten wir hier genüsslich aus!

Ziel in Sicht! Sterzing zeichnet sich im Tal weiter unten ab. Das gute Wetter hält auf den letzten Kilometern tatsächlich noch an bis wir die letzte kleinen Anhöhe bei Flains erreichen. Stürmische Windböen wirbeln den staubtrockenen Boden auf und peitschen uns ins Gesicht. Tiefschwarze Wolken ⛈ über den Bergen im Westen kündigen das nahende Gewitter an. Rasch steigen wir die allerletzten Meter hinab und feiern unsere Ankunft auf dem Marktplatz in Sterzing!

In der Gruppe stellt sich eine euphorische Stimmung ein: Wir haben es geschafft! Wir haben die Alpen überquert. Zu Fuß! 120 Kilometer Strecke und über 3000 Höhenmeter haben wir in den letzten sieben Tagen mit unseren eigenen Füßen erwandert. Durch malerische Täler und über ehrfürchtige Gebirgszüge sind wir gegangen, haben so manches Leid ertragen. Jetzt können wir sagen: Es war es wert! Unsere Köpfe und Kameras sind voller Erinnerungen. Wir haben Freunde gefunden und haben gemeinsam kulinarische Köstlichkeiten genossen. Insgeheim sehnen wir uns schon nach der nächsten Wanderung und einem neuen Abenteuer!

Vielen Dank an alle für diese tolle Woche. Es war großartig mit Euch! ❤️


Vielen Dank an Rita für das Mitzählen eines jeden Schrittes und an Doris, Tanja, Dirk und Michi für die wunderschönen Bilder!